Reise zum roten Felsen

Die Insel Helgoland hat schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Bisher war das Erleben dieser schönen Insel immer nur auf Tagestouren beschränkt, die in Büsum starteten. 

Mein Plan war jetzt, dort eine Übernachtung mit einzuplanen. Das reduziert enorm den Druck, noch am selben Tag die Abfahrt des Schiffes immer im Auge zu behalten und entschleunigt das ganze Abenteuer enorm. 

Start war am 31.5.23 um 9 Uhr an den Landungsbrücken in Hamburg. Von dort ging es dann mit dem "Halunder Jet" die Elbe runter mit Zwischenstopp in Cuxhaven. 

Frühzeitig vor dem Start konnte man einchecken und bekam freundlich seinen reservierten Platz zugewiesen. Insgesamt kommen bis zu 690 Passagiere hier unter. Es gibt 3 Klassifizierungen. 

Kurz nach dem Start passiert man die Fischauktionshalle

...und dann natürlich Blankenese mit seinen Prachtbauten

Sich spiegelnde Schornsteine in Wedel


Vorbei an Glückstadt mit seiner Elbfähre

Das stillgelegte Kraftwerk Brokdorf

LNG-Terminal in Brunsbüttel - ein umstrittenes Thema

Nach dem Verlassen des Hafens in Cuxhaven legt der Kapitän den Hebel um und das Schiff donnert mit 36 Knoten (67 km/h) über die Nordsee. 

Wind, Wasser, Wellen und jede Menge Sonne. 
Die Fahrzeit von gut 3,5 Stunden vergeht wie im Fluge.

Erster Inselblick kur vor dem Anlegen. Der Jet fährt direkt in den Hafen, so dass die Börteboote nicht gebraucht werden. 

Kaum auf der Insel, fällt man über die Hummerbuden. Schön bunt. 

Und gleich nebenan mein Hotel für eine Nacht. 



Die Tür zum Meer 👍


Mein erstes Ziel, nachdem ich meine Sachen im Hotel gelassen hatte, war ein Ausflug zur Helgoländer Düne. Die Überfahrt findet halbstündig statt und erfolgt mit diesem Wackelkandidaten. Da wurde schon mal mit Absicht gegen den Wellengang gesteuert, damit es ein bisschen mehr schaukelt und auch mal einer nass wird. 




...aber es gab ja Rettungsringe. 😉

Highlight auf der Düne natürlich diese Inselbewohner. Überall stehen Warnschilder, sich nicht dichter als 30 Meter zu nähern. Die wollen ihre Ruhe und beißen können die auch. 


Dicht an dicht am Südstrand 

Am nordöstlichen Zipfel der Düne. 


Reste aus vergangener Zeit 



Hier macht keiner mehr fest. 


Diesen freundlichen DLRG-Mitarbeiter hatte ich schon aus der Ferne beobachtet. Er stand da regungslos auf seine Plattschaufel gestützt und gucke auf das Meer am Nordstrand. 
Auflösung: Er wartet das Fortschreiten der Ebbe ab und zieht dann eine verirrte Boje wieder auf ihren Platz. Der Winter hat diese teilweise rausgetrieben und mit Beginn der Badesaison müssen die alle schön in Reih und Glied liegen. Alles zum Schutz der Badegäste. 


Zurück von der Düne ging es dann zum Oberland auf der Hauptinsel. Rote Felsen gucken. 


Oben die Fotografen und unten die Vögel.


 Basstölpel begeistern mich immer wieder. Einfach tolle Vögel.
In Deutschland brüten sie nur auf Helgoland, aber erst seit 1991. 


Leider nutzen sie immer wieder Reste von Fischernetzen für den Nestbau, was vielen schon zum Verhängnis geworden ist. 

Die Trottellummen an der Absprungkante. 







Naja, und natürlich die lange Anna. 
Der Legende nach gab es auf dem Oberland in der Kaiserzeit ein Café mit einer sehr großen weiblichen Bedienung namens Anna 😆



und noch ganz andere Bewohner 


Der Bunkerstollen. Kann man ohne Führung durchlaufen. Wird genutzt als Mahnmal zu der Nazizeit mit einigen Abbildungen und Botschaften. 



Im Anschluss habe ich an einer Bunkerführung teilgenommen. Die Anlage war deutlich größer, als der Bunkerstollen und die Führung dauerte ca. 90 Minuten. Wir hatten eine sehr motivierte Führerin, die eine unglaublich interessante und fesselnde Art hatte, uns die Geschichte von Helgoland näher zu bringen. Unbedingt zu empfehlen.
Oben: Das "grüne Gewölbe" (> Algen).  






Nix für Leute mit Platzangst. 


Die evangelische Kirche St. Nicolai im Oberland.



Die Reste der ehemaligen Lorenbahn. 




Blick vom Oberland

Der Berliner Bär 

Zollfrei einkaufen lockt an jeder Ecke. Bei 1 Liter ist Schluss, sagt der Zoll. 


Und dann geht's auch schon wieder Richtung Festland in bekanntem Speed. Selbst wenn er kleine Kurven fährt, drückt einen das schon zur Seite. 




Hamburg hat mich wieder. 




Zusammengefasst war das ein sehr schönes Erlebnis. Die Fahrten mit dem Halunder Jet, ein erstklassiges Hotel mit hübschem Zimmer und mit ganz lecker Frühstück, viele gelaufene Kilometer auf der Insel, eine beeindruckende Bunkerführung, die Düne mit den Bewohnern und natürlich viel roter Felsen, dem zu Hause der Basstölpel und Trottellummen. 

Seekrank bin ich nicht geworden, obwohl es schon etwas mehr Wellengang war. Dank an die Schiffstechnik. Einen Sonnenuntergang konnte ich leider am Abend nicht einfangen. Es war durchgehend bewölkt und es war ein eisiger Wind bei nur 11 Grad. Schön war's trotzdem. 

Ich komme wieder ! 


Kommentare

  1. Vielen Dank fürs Teilen, das hat Freude bereitet! Grüße vom Nilpferdschock 😀

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    1. Sehr beeindruckend- das werden wir uns auch anschauen. Danke das wir wir teilhaben durften.

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  2. Ganz toll... LG aus wittenborn

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